Talita Kum Summer Camp

Das Projekt – Entstehung und Idee

Das Projekt – Entstehung und Idee

Im Sommer 2012 reiste eine Gruppe junger deutscher und polnischer Freiwilliger auf Einladung des Malteser Ordens nach Georgien mit dem Ziel, dort ein langfristiges Projekt aufzubauen. Parallel dazu kaufte der Malteser Hilfsdienst Berlin ein Haus in Achalziche und eröffnete dort das Tagespflegezentrum Talita Kum für Menschen mit Behinderung.
Die meisten Projekte für die Betreuung von Menschen mit Behinderung in Georgien sind den August über geschlossen. So entstand gemeinsam mit den Berliner Maltesern die Idee, ein Summer Camp für diese Menschen zu organisieren und ihnen so ein Angebot für die Sommerferien zu bieten.

Nach intensiver Vorbereitung fand 2014 zum ersten Mal ein sogenanntes Summer Day Camp in Achalziche statt. Während gemeinsamer Tagesausflüge im Umland von Achalziche konnte das kleine Team Freiwilliger die Gäste des Tagespflegezentrums und ihre Betreuer vor Ort näher kennen lernen und gemeinsam ein Konzept ausarbeiten. Das Talita Kum Summer Camp wird seither unter der Fahne des Malteser Hilfsdiensts Berlin vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen realisiert. Einige der Freiwilligen reisten bereits mehrmals nach Georgien, um die Situation für Menschen mit Behinderung dort nachhaltig zu verbessern und ihre neuen Freunde wieder zu sehen.

Seit 2015 findet das Summer Camp regelmäßig Ende August in einem behindertengerechten Haus am Stadtrand des in Georgien sehr beliebten Badeorts Batumi am Schwarzen Meer statt.

Trotz fehlender Malteser-Strukturen in Georgien ist es uns im Laufe der Jahre gelungen, ein kleines, sich stets entwickelndes Netzwerk mit Menschen aufzubauen, die das Projekt vor Ort unterstützen und mit organisieren. Mit dem Summer Camp und der Arbeit der Berliner Malteser in Talita Kum versuchen wir, die Malteser in Georgien bekannter zu machen, um einen Ausgangspunkt für Malteser-Strukturen und weitere Projekte in dieser Region zu schaffen.

Ziel unseres Summer Camps ist es, unseren Gästen eine unbeschwerte Zeit zu schenken, in der sie im Mittelpunkt stehen. Gleichzeitig bietet es ihnen eine Abwechslung zu ihren Alltags-Routinen und die Möglichkeit, andere Teiles ihres Landes kennen zu lernen, denn viele der Gäste haben ihre Heimatorte bis dahin noch nie verlassen.
Jeder Gast wird von einem Freiwilligen 1-zu-1 betreut, was eine besondere Bindung zwischen Gast und Freiwilligem schafft. Auf die individuellen Bedürfnisse jedes Gastes kann so am Besten eingegangen werden.
Zusammen wird gebastelt, gemalt, getanzt oder einfach nur in der Sonne entspannt. Gemeinsame, wiederkehrende Aktivitäten („Frühsport“, Lesen und Reflektion des Evangeliums, Singkreis am Abend) bilden den Rahmen für Unternehmungen wie ein Spaziergang auf der Strandpromenade, Baden im Meer oder der Besuch von Freizeitstätten wie dem Delphinarium oder dem Botanischen Garten.

Unsere Begeisterung möchten wir mit den Georgiern teilen. Wir möchten sie ermutigen, Menschen mit Behinderung als Teil der Gesellschaft anzuerkennen und sich in der Betreuung ehrenamtlich zu engagieren. Deshalb stellen wir unsere Gäste während des Summer Camps in den Mittelpunkt. Besonders die soziale Inklusion liegt uns dabei am Herzen. Vor allem durch unsere Ausflüge in der Öffentlichkeit versuchen wir, mit Georgiern ohne Behinderung in Kontakt zu kommen, um mit der Tabuisierung der Thematik Behinderung zu brechen und Vorurteile sowie Hemmungen im Umgang miteinander abzubauen. Damit möchten auf die Situation von sozial benachteiligten Menschen aufmerksam machen.

Das Team der Freiwilligen wird vor Ort von georgischen Betreuern, einer Krankenschwester und mehreren Geistlichen unterstützt.

„The parents thank you a lot. Our young people with disabilities remain pleased with this beautiful experience that made them feel loved with great tenderness and respected.“
Sr. Gerorgette Sahini (Betreuerin und Leiterin des Zentrums Talita Kum)

Die Gäste

Die Gäste

Unsere Gäste sind Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung bis zu einem Alter von 35 Jahren, hauptsächlich jedoch Jugendliche und junge Erwachsene, die trotz ihrer Einschränkungen lebensfroh und aufgeschlossen sind.
Sie leben mit ihren Familien, doch die Unterstützung der staatlichen Institutionen ist zu gering, um oft dringend benötigte physiotherapeutische Behandlungen und entsprechende Betreuung im allgemeinen finanzieren oder bereitstellen zu können.
In Tagespflegezentren wie Talita Kum wird versucht, diese Lücken durch Musik-, Kunst- und Physiotherapie und die Betreuung durch Haupt- und Ehrenamtliche, sowie Geistliche zu füllen.

Neben den Gästen des Tagespflegezentrums Talita Kum nehmen seit 2015 auch Schützlinge einer weiteren, kleineren Einrichtung für Menschen mit Behinderung im Nachbarort Arali am Summer Camp teil.
 
„I feel they have grown in confidence after the camp and this experience really helped them.“
Sr.Georgette Sahini (Betreuerin und Leiterin des Zentrums Talita Kum)

Die Freiwilligen

Die Freiwilligen

Das Team besteht aus deutschen, polnischen und georgischen Jugendlichen im Alter von 18-28 Jahren und wird regelmäßig durch junge Malteser europäischer Nachbarländer unterstützt.
Neben dem Wunsch, Bedürftigen zu helfen sind die Motive für das Engagement für Menschen mit Behinderung ebenso verschieden wie die Menschen, die sich letztlich dafür entscheiden.

Das Talita Kum Summer Camp bietet den Freiwilligen die Chance auf eine bereichernde und prägende Erfahrung. Als Betreuer lernt man in dieser Zeit sehr viel über sich selbst und wächst über seine Grenzen hinaus. Dabei kann man schon mit kleinen Dingen viel Gutes tun, getreu dem Motto: Man bekommt mehr, als man geben kann.
Es begegnen sich Jugendliche unterschiedlicher Nationalitäten, die trotz der Heterogenität der Gruppe durch ihre gemeinsame Aufgabe zu einem Team zusammenwachsen und aufgrund des interkulturellen Austauschs einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leisten.

Viele Interessenten sind sich nicht sicher, ob sie der Herausforderung des Dienstes an unseren Gästen gewachsen sind. Wir hoffen, diese Zweifel anhand einiger Auszüge aus Erfahrungsberichten von ehemaligen Teilnehmern beseitigen zu können.

„Noch nicht am ersten, aber spätestens am zweiten Tag des Camps lösten sich die großen Unsicherheiten auf [...] und ich merkte schnell, dass keine langjährigen Erfahrungen von Nöten sind, um diese Tage im Camp zu bewältigen. Ich musste mich nur auf die Situation einlasse und den Gästen so begegne, wie sie mir: ohne Scheu und Unbehagen.“ Charlotte Anders, 26, Berlin. 

„Obwohl wir letztlich nur eine Woche mit den Gästen verbracht haben, hat man von Tag zu Tag gemerkt, wie die Beziehung und Bindung zu ihnen immer intensiver und enger wurde. So fiel es am Ende nicht nur uns, sondern auch den Gästen sehr schwer, sich wieder zu verabschieden.“ Moritz Groeger, 22, Münster.

„Insgesamt haben sich meine Zweifel im Vorhinein als wirklich unbegründet herausgestellt. [...] Die große Freude der Gäste, die Entwicklung, die man während der Woche beobachten konnte, wie sie sich immer mehr geöffnet haben und selbstbewusster wurden und die Erzählungen zum Vergleich vom letzten Jahr zeigen, wie unglaublich wertvoll diese Zeit für die Gäste ist. Und dass man eben allein mit seinem Einsatz und seiner Zuneigung den Gästen ein sehr großes Geschenk macht. Auch über das Summer Camp hinaus kann damit etwas Positives in ihrem Leben bewirkt werden, da bin ich mir sicher.“ Constantin von Ludwig, 21, Heidelberg.

Die Finanzierung – Ihre Unterstützung

Die Finanzierung – Ihre Unterstützung

Wir sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen! Ihre Spende fließt in die direkte Finanzierung des Summer Camps für folgende Posten ein:

  • Die Miete des Hauses in Batumi
  • Verpflegung/ Lebensmittel
  • Ausflüge vor Ort
  • Hygiene- und Pflegeprodukte für unsere Gäste
  • Spielzeug und Bastelzubehör

Auch Ihre zweckmäßigen Sachspenden sind herzlich willkommen!

Wir freuen uns sehr über die Unterstützung des Deutsch-Polnischen Jugendwerks und des Auswärtigen Amts und der Paul Hartmann AG.

 

Das Team

Das Team

Johanna Limbourg, geb. 1990 in Bonn. Seit 2010 studiert sie Jura in Passau. 2012 reiste sie zum ersten Mal mit einer Gruppe Freiwilliger auf Einladung des Malteser Ordens nach Georgien. Während dieses Aufenthalts entstand gemeinsam mit den Maltesern Berlin die Idee, ein Summercamp für Menschen mit Behinderung zu organisieren. 2013 reiste sie mit einer Gruppe junger Freiwilliger nach Achalziche und organisierte 2014 dort das erste Summer Camp.

Anna Steger, geb. 1991 in Isny. 2015 schloss sie ihr Bachelor-Studium der Kulturwirtschaft ab. Neben ihrem berufsbegleitenden Masterstudium in Nonprofit-Management and Governance arbeitet sie bei einer kommunalen Stiftung in Münster. 2014 reiste Anna zum ersten Mal mit nach Georgien und nahm am Summer Camp teil. Seitdem ist sie Mitglied des Organisationsteams.

Johanna Limbourg

Johanna Limbourg
Koordination Talita Cum Summer Camp
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Anna Steger

Anna Steger
Koordination Talita Kum Summer Camp
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